Fachleistungen

Beim Eintritt ins casaltra wie auch an den Standortgesprächen werden gemeinsam mit den Angebotsnutzer:innen und der zuweisenden Stelle Ziele definiert und ein entsprechendes Kostendach fixiert.

Die Mitarbeitenden von casaltra verfügen über ein breites, interprofessionelles Repertoire an sozialpädagogischen, sozialarbeiterischen, systemtherapeutischen, verhaltenstherapeutischen und kulturanthropologischen Arbeitsmethoden und Denkansätzen. Diese werden dem individuellen Bedarf angepasst und innerhalb den jeweiligen Fachleistungen flexibel angewandt:

  • Basisangebot
  • Fachleistungen
  • Zielgruppe
  • Haltung
  • Geschichte
  • Team & Kompetenzen
  • Pferdegestützte Psychotherapie
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Bedarfsabklärung und Aufbau eines Unterstützungsnetzwerkes

Besonderen Wert legt casaltra auf den Aufbau und die Aufrechterhaltung eines Unterstützungsnetzwerks für die Angebotsnutzer:innen. Dieses Netzwerk soll langfristig und nachhaltig angelegt sein und nach dem Auszug aus casaltra selbstständig funktionieren.
Das auf der Bedarfsabklärung basierende Unterstützungsnetzwerk wird partizipativ – auch unter Einbezug von involvierten Fachpersonen – erarbeitet, erprobt, evaluiert und gefestigt.
Die Bedarfsabklärung, d.h. der Bauplan des Unterstützungsnetzwerks, wird ebenfalls partizipativ und prozesshaft erarbeitet und bezieht sich auf das jeweilige Lebensführungsmodell der Angebotsnutzer:innen. Mit einbezogen werden dabei auch die dazugehörigen Normen, Werte und Orientierungsmuster der Angebotsnutzer:innen sowie deren Ressourcen, Bedürfnisse und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.

MARTE MEO Methode

Marte Meo («etwas aus eigener Kraft erreichen») ist eine sehr wirkungsvolle, videogestützte Interventionsmethode für die Begleitung, Entwicklung und Aufrechterhaltung von Lernprozessen.
Videobilder und kurze Filmsequenzen bewirken einen raschen Lerneffekt (Verhaltensänderung). Dieser wird durch die ressourcenorientierte Arbeitsweise und die damit verbundene hohe Motivation der Angebotsnutzer:innen verstärkt. Mit Hilfe konkreter Lernaufgaben und «Überprüfungsfilmen» kann äusserst zielorientiert gearbeitet werden – im individuellen Tempo der Angebotsnutzer:innen.
casaltra setzt Marte Meo vor allem in der Unterstützung von Eltern im Umgang mit deren Kindern ein.

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Mögliche Ziele von Marte Meo in der Elternarbeit: Stärkung von Eltern und Kindern

  • Stärkung der Bindung zwischen Eltern und Kinder
  • Stärkung der Eltern
  • Eltern lernen, Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren

  • Eltern lernen, ihren Kindern auf entwicklungsförderliche Art Grenzen und Strukturen zu vermitteln

  • Eltern lernen, ihre Kinder in der Sprachentwicklung zu begleiten und zu fördern

  • Eltern lernen, ihre Kinder in der Spielentwicklung zu begleiten und zu fördern

  • Eltern werden unterstützt, sich oberhalb der Generationengrenze zu positionieren

  • Stärkung der Kinder:
  • Kinder fühlen sich durch das „Erkannt- und Anerkanntwerden“ der Eltern bestärkt und ernst genommen

  • Die Kinder lernen, selbstständig Initiativen zu ergreifen und diese selbständig zu «vollenden» (Selbstwirksamkeit)

  • Kinder lernen einen adäquaten Umgang mit ihren Emotionen

  • Kinder erleben durch ihre Positionierung unterhalb der Generationengrenze Entlastung

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Ablauf von Marte Meo

Eltern werden je nach Fragestellung in bestimmten Situationen mit ihren Kindern zusammen gefilmt. Nach der spezifischen Bearbeitung des Filmmaterials wird dieses mit den Eltern besprochen und ihnen anhand der besprochenen Lernfelder eine Aufgabe gestellt. In einem Folgefilm wird überprüft, ob die Familie die Aufgabe verstanden hat und ob sie bereits die Fähigkeit entwickelt hat, die neuen Verhaltensweisen umzusetzen.
Der Folgefilm wird wieder ausgewertet, zusammen besprochen und den Eltern gegebenenfalls eine neue Aufgabe gestellt. Dieser Prozess wird so oft wiederholt, bis die Eltern und die Marte Meo Therapeutin anhand der Filme und Erfahrungen zum Schluss kommen, dass die für die spezifische Entwicklung notwendigen Fähigkeiten [Verhaltensweisen] internalisiert sind.Das auf der Bedarfsabklärung basierende Unterstützungsnetzwerk wird partizipativ – auch unter Einbezug von involvierten Fachpersonen – erarbeitet, erprobt, evaluiert und gefestigt.
Die Bedarfsabklärung, d.h. der Bauplan des Unterstützungsnetzwerks, wird ebenfalls partizipativ und prozesshaft erarbeitet und bezieht sich auf das jeweilige Lebensführungsmodell der Angebotsnutzer:innen. Mit einbezogen werden dabei auch die dazugehörigen Normen, Werte und Orientierungsmuster der Angebotsnutzer:innen sowie deren Ressourcen, Bedürfnisse und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.

Unterstützung im Umgang mit den Kindern

Die Mitarbeitenden von casaltra verfügen über ein breites, fachlich fundiertes und langjährig erprobtes Repertoire an Unterstützungsangeboten für Eltern im Umgang mit deren Kindern.

Mögliche Unterstützungsbereiche

  • Umgang mit Ernährung
  • Schlaf-Wach-Rhythmus (im Speziellen die Einschlafsituation)
  • Pflegehandlungen
  • Umgang mit Grenzen
  • Unterstützung der Kinder im Spielverhalten
  • Unterstützung der Kinder im Spracherwerb
  • Aufbau und Vertiefung des Bindungsverhaltens
  • Stärkung von Eltern und Kindern
  • Allgemeine Erziehungsberatung
  • Familientherapeutische Begleitung

Bewährt in der Unterstützung von Eltern im Umgang mit ihren Kindern hat sich die Kombination aus therapeutischen und sozialpädagogischen Methoden mit dem Marte Meo Interventionsmodell.

 
 
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Wohnunterstützung

Wohnunterstützung besteht nicht nur in der Erweiterung und Vertiefung von praktischen Wohnkompetenzen wie Haushaltsführung, Essenszubereitung, Umgang mit administrativen Anforderungen etc. Der Schwerpunkt wird auf ein individuelles Wohnen gelegt. Es wird der Frage nachgegangen, was die Angebotsnutzerin bzw. der Angebotsnutzer braucht, damit es ihr oder ihm wohl ist in der Wohnung, damit sie oder er sich «zu Hause» fühlt. Es wird auch gemeinsam erarbeitet, inwiefern diese Bedürfnisse mit den finanziellen Möglichkeiten sowie den gesellschaftlichen Erwartungen und Rahmenbedingungen verwirklicht werden können und wo mögliche Grenzen liegen.Das auf der Bedarfsabklärung basierende Unterstützungsnetzwerk wird partizipativ – auch unter Einbezug von involvierten Fachpersonen – erarbeitet, erprobt, evaluiert und gefestigt.
Die Bedarfsabklärung, d.h. der Bauplan des Unterstützungsnetzwerks, wird ebenfalls partizipativ und prozesshaft erarbeitet und bezieht sich auf das jeweilige Lebensführungsmodell der Angebotsnutzer:innen. Mit einbezogen werden dabei auch die dazugehörigen Normen, Werte und Orientierungsmuster der Angebotsnutzer:innen sowie deren Ressourcen, Bedürfnisse und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.

Tagesstrukturierung

casaltra bietet Unterstützung in der Tagesstrukturierung. Die Angebotsnutzer:innen müssen über minimale Kompetenzen in der Tagesstrukturierung verfügen

Unterstützung in der Arbeitsintegration

casaltra bietet Unterstützung bei der Integration in den ersten oder zweiten Arbeitsmarkt. Die Unterstützungsangebote orientieren sich am individuellen Bedarf der Angebotsnutzer:innen. Unterstützung wird geboten z.B. beim Schreiben von Bewerbungen, bei der Begleitung des Arbeitsintegrationsprozesses, bei der Vernetzung mit den zuständigen Fachpersonen und Arbeitgeber:innen des ersten und zweiten Arbeitsmarktes etc.Die Bedarfsabklärung, d.h. der Bauplan des Unterstützungsnetzwerks, wird ebenfalls partizipativ und prozesshaft erarbeitet und bezieht sich auf das jeweilige Lebensführungsmodell der Angebotsnutzer:innen. Mit einbezogen werden dabei auch die dazugehörigen Normen, Werte und Orientierungsmuster der Angebotsnutzer:innen sowie deren Ressourcen, Bedürfnisse und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.

Pferdegestützte Psychotherapie

casaltra verfügt über eine langjährige, intensive Zusammenarbeit mit therapferd.ch. Dank dieser engen Kooperation – und dem Medium Pferd – lassen sich flexible Räume zum Erlernen und Einüben von individuellen Entwicklungsschritten gestalten.

Zielgruppe

Das Angebot von casaltra richtet sich an Eltern / Elternteile mit Kindern, an Careleavers, an Gewaltbetroffene und Personen mit Beeinträchtigungen.

Voraussetzungen

Wichtigste Voraussetzung für die Aufnahme ins casaltra ist die Bereitschaft zur Veränderung, Entwicklung und eine Offenheit und Fähigkeit zur Kooperation mit casaltra

  • Die Angebotsnutzer:innen müssen volljährig sein.
  • Die Angebotsnutzer:innen sind bereit und fähig, im Notfall selbstständig Unterstützung anzufordern (Ambulanz, Polizei, Notfallpsychiater:in etc.).
  • Die Angebotsnutzer:innen verfügen über minimale Selbstsorge- und Wohnkompetenzen und sind nicht auf 24-stündige Betreuung und Unterstützung angewiesen.
  • Parents/parents are able to provide for their children on a fundamentally independent basis. Parents/parents do not need 24-hour care and support, and there is no acute risk to the child's welfare upon entry.
  • The users of the offer do not have any addictions (including methadone, cannabis, alcohol, etc.).
  • The users of the offer do not need more than 40 hours of support per month for a maximum of 3 months.

Haltung

Die Angebotsnutzer:innen mit ihrer Persönlichkeit, Biografie, Würde und ihren Grundrechten stehen bei casaltra im Mittelpunkt.

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casaltra setzt sich engagiert und unermüdlich für die Rechte, Würde und Autonomie von belasteten Menschen ein und hinterfragt gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, Normen, Werte und Systeme kritisch.

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casaltra ist überzeugt, dass soziale Problemstellungen mit einer maximalen Perspektivenoffenheit, d.h. mit Interprofessionalität und unter Berücksichtigung der aktuellen gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen begegnet werden muss.

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Die Auseinandersetzung mit Normen und Werten der gesellschaftlichen Leitkultur und deren Wirkkraft auf die Praxis und Methodik der Sozialen Arbeit bildet die dynamische Basis von casaltra.

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casaltra betrachtet sich als lernende, interprofessionelle Organisation, die sich stetig weiterentwickelt und wissenschaftliche Erkenntnisse aus unterschiedlichen Fachrichtungen reflektiert in die praktische Tätigkeit einfliessen lässt.

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casaltra ist politisch und konfessionell neutral.

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Die Anlehnung an das Konzept der Partizipation ist durch die Positionierung von casaltra auf Augenhöhe mit den Angebotsnutzer:innen und durch eine kulturantropologisch orientierte Arbeitsweise* eine Selbstverständlichkeit.

Qualitätssicherung

casaltra arbeitet ausschliesslich mit dem Mehraugen-Prinzip, d.h. die Angebotsnutzer:innen werden von allen casaltra-Mitarbeitenden gemäss deren Schwerpunkten unterstützt. Dies ermöglicht ein äusserst zielorientiertes, effizientes Vorgehen, einen intensiven fachlichen Austausch und somit eine qualitativ sehr hochwertige Form sozialer Unterstützung: intersubjektiv nachvollziehbar, transparent und kritisch.

We are committed to continual improvement through collaboration and innovation as we propel our learners to lives of achievement, meaning, and fulfillment.

Durch die kulturanthropologisch orientierte Arbeitsweise, d.h. durch die Erarbeitung von Themen und Zielen ausgehend von zentralen Sinnkonstruktionen, Werten und Normen der Angebotsnutzer:innen, wird auch deren Haltung und Befindlichkeit prozesshaft – und bei Bedarf auch direkt in die Arbeitsevaluation – von casaltra miteinbezogen.

Das Mehraugen-Prinzip erfordert eine genaue Arbeitsplanung und einen stetigen intensiven Austausch über Schwerpunktsetzungen und Unterstützungspläne, weshalb je nach Begleitungsphase wöchentlich mehrmalige – kurze – Intervisionssitzungen stattfinden.

Ein zentrales Thema in der Intervision ist die kritische Reflexion von gesellschaftlichen Normen und Werten bezogen auf die jeweilige praktische Fragestellung und die Anbindung von erarbeiteten Haltungen und Einstellungen zu erweiterten wissenschaftlichen Theorien und Ansätzen.

Nebst Intervision finden bei Bedarf externe Supervisionen statt.

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Geschichte einer Idee

Da für mich, Franziska Weder, als Beiständin im Jugendsekretariat Winterthur (heute KJZ Winterthur) die Suche nach flexiblen, individuellen stationären Angeboten für Familien mehrheitlich vergeblich verlief, entschied ich mich, selbst ein Angebot zu entwickeln und aufzubauen: Die Idee «casaltra» wurde im Jahre 2009 geboren.

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Casaltra, das «andere Haus», sollte anders sein. Es sollte Erkenntnisse aus Psychologie und Sozialer Arbeit mit gesellschaftswissenschaftlichem Wissen verknüpfen. Grösstmögliche Selbstbestimmung und Partizipation sollten nicht nur als Begriffe im Konzept stehen, sondern real umgesetzt und gelebt werden. Aus diesem Grund gibt es im casaltra keine starren Ablaufpläne oder Richtlinien, sondern passende, flexible Unterstützung für die individuellen Ziele und Bedürfnisse der Angebotsnutzer:innen. Diese Unterstützungsleistungen werden in einem kreativen Prozess gemeinsam erarbeitet.
Es geht im Kern darum, dass Angebotsnutzer:innen einen möglichst selbstbestimmten – von Fachpersonen unabhängigen – Raum innerhalb der Gesellschaft erarbeiten und gestalten können. Aus diesem Grund orientiert sich casaltra als kulturanthropologische Organisation auch an gesamtgesellschaftlichen Strukturen und zieht rechtliche, soziale und ökonomische Rahmenbedingungen und Faktoren in die Arbeit mit ein. Gleichzeitig sieht sich casaltra in einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gegenüber den Angebotsnutzer:innen wie auch gegenüber den finanzierenden Stellen bzw. den Steuerzahlenden.

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Wohnunterstützung

Die Arbeitsweise und Haltung von casaltra ist geprägt von sozialwissenschaftlichen und kulturanthropologischen Erkenntnissen, welche nachhaltige Unterstützungsformen direkt aus den Lebensmustern und Werteorientierungen der Angebotsnutzer:innen herleiten und mit deren sozialen Ressourcen vereinbart.
Mit einer Wohnung in unserem neu erworbenen Mehrfamilienhaus und einer weiteren Wohnung im Quartier wurde die Idee casaltra im Jahre 2010 Realität.
Durch diese räumliche Nähe entsteht nebst dem professionellen Kontakt auch eine nachbarschaftliche Beziehung zwischen den Angebotsnutzer:innen, mir und den Mitarbeitenden von casaltra, die ebenfalls im Quartier wohnen. Die informellen Kontakte im Alltag sowie die räumliche Nähe und Erreichbarkeit von mir und casaltra Mitarbeitenden garantieren den Angebotsnutzer:innen ein sicheres und stabiles Umfeld. Aufkommende Problemstellungen werden so frühzeitig erkannt und zeitnah – in Form von Nachbarschaftshilfe – angegangen.

Damit casaltra flexibel, individuell und kreativ unterstützen kann, muss auch casaltra als Organisation flexibel, individuell und innovativ bleiben. Casaltra entschied sich deshalb aus ethischen und moralischen Gründen bewusst gegen einen Ausbau und für ein Dasein als dynamische Kleinstorganisation.
Casaltra hat sich als lernende Organisation seit der Gründungszeit konstant weiterentwickelt, ist jedoch seiner Vision treu geblieben und wird sich auch in Zukunft mit Herzblut und Professionalität für mehr Selbstbestimmung, Partizipation und Nachhaltigkeit in der Unterstützung von Familien einsetzen